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Nikolaus

Nikolaus


Seit 1555 ist Nikolaus als Gabenbringer der Kinder belegt. Der evang. Theologe Kirchmeyer schrieb: "Vor dem St. Nikolaustag legen Mütter für ihre Kinder Geschenke und eine Rute bereit. Die Kinder freuten sich darauf und legten ihre Kerbhölzer, in die sie ihre guten Taten einkerbten, für Nikolaus bereit,sowie Futter für sein Reittier!"

Nikolaus beschenkte damals mit Nüssen, Kletzenbrot und Dörrobst, aber auch Bekleidung oder andere nützliche Dinge des täglichen Gebrauchtes. Im Mittelalter war es Brauch, dass Klosterschüler am Vorabend des Nikolausfestes einen "Kinderbischof" wählten. Dieser bekleidete sich mit den Gewändern eines Bischofs und "visitierte" die Klosterschule. Er bestrafte und belohnte Schüler, letzteres auch mit Süßigkeiten.

Der echte Sankt Nikolaus lebte 340 nach Christus als Bischof im türkischen Myra.
Euphremius, ein reicher, aber sehr frommer und wohltätiger Mann, war sein Vater. Anna,
Schwester des früheren Erzbischofs von Myra war seine Mutter. Er kam erst viele Jahre nach
ihrer Hochzeit zur Welt, als die beiden nicht mehr auf Kinder hoffen konnten. Ein Bote des Himmels gebot ihnen, ihn Nikolaus zu nennen; der Name bedeutet: „Sieg des Volkes“. Sie erzogen ihn gottesfürchtig und schickten ihn auf eine gute Schule. Schon ganz jung soll der Heilige ein
vorbildliches Leben geführt haben. Sein Onkel, der Bischof, weihte ihn zum Priester. In dieser
Zeit wurden seine Eltern von der Pest hinweggerafft. Nikolaus verteilte das grosse Vermögen, das er erbte, unter die Armen.

Er galt als barmherzig und sehr mildtätig: Alles, was er besaß und darüber hinaus noch erbetteln konnte, verschenkte er.
Der Onkel von Nikolaus hatte ein Kloster erbaut und bestellte seinen Neffen zum Abt. Lange hatte er sich bescheiden dagegen gewehrt, aber auf Wunsch der Brüder musste er das Vorsteheramt übernehmen und verwaltete es mit der grössten Weisheit. Nach dem Tode seines Onkels begab er sich auf eine Wallfahrt ins Heilige Land. Über die Neuwahl des Nachfolgers auf den Bischofsstuhl von Myra konnte man sich nicht einigen, so wird erzählt. Die Versammelten
riefen den Heiligen Geist inbrünstig um Erleuchtung an. Sie beschlossen, dass derjenige Priester Bischoff werden solle, der am nächsten Tag als erster die Kirche betreten würde. Und siehe, Nikolaus, der von all dem nichts wusste, wurde von Gott in die Kirche geführt und somit zum Bischoff ernannt. Es gehörte viel Mut und Klugheit dazu, in dieser Zeit der letzten Christen-verfolgung ein solches Amt zu verwalten.  „Sollen meine Worte Kraft haben, in die Herzen ein- zudringen, so muss ich meinen Schäflein voranleuchten als ein Muster aller Tugenden.“, pflegte er zu sagen und sein Wort zu befolgen. Er lebte keusch, fastete und schlief auf dem blossen Boden. Aber Nikolaus wurde ergriffen und in den Kerker geworfen. Hier hatte er viel zu erdulden und erhielt deshalb den Ehrennamen „Bekenner“.
Als Konstantin jedoch die christliche Religion im Staate einführte, konnte der Bischoff nach Myra zurückkehren.
 
Ganze Kontinente, Asien, Europa und Amerika verehren den Bischof aus Myra. In den Ostländern tragen Tausende von Kirchen seinen Namen. In Europa war Nikolaus der am weitesten bekannte Heilige aller Zeiten. Sowohl die orthodoxe Kirche als die Lutherisch-evangelische und die Katholische verehren den Heiligen Nikolaus. Der Heilige einigte während der Religionskriege sogar die Kirchen. Als im Jahr 1054 der päpstliche Abgesandte die Exkommunizierung der Ost-Kirchen auf den Altar der Heiligen Sophia (heute Moschee) in Konstantinopel legte, kam es zur Kirchenspaltung, die orthodoxe Kirche entstand. Als dann im Jahr 1087 die katholische Kirche beschließt, die Gebeine des Heiligen Nikolaus nach Bari zu überführen, schließt sich die orthodoxe Kirche an.

Noch in der Biedermeierzeit war Nikolaus der Gabenbringer, zu dessen Namensfest (fallweise am Christtag oder in der Neujahrsnacht) die Bescherung stattfand.
Selbst während der Reformation gelingt es den lutherischen und calvinistischen Kirchen nicht, den Nikolauskult auszurotten. Die Ablehnung der Heiligenverehrung stellt ja einen wichtigen Punkt in der Kirchenreform Luthers.
Nach seinem Tod, Nikolaus starb an einem 6. Dezember um 350 in hohem Alter, lebte er in vielen Legenden weiter.

Eine aus dem 9. Jahrhundert erzählt beispielsweise von einem gottesfürchtigen Mann, der so arm war, daß er seinen drei Töchtern keine Aussteuer geben konnte. In seiner Verzweiflung wußte er keinen anderen Rat, als die Mädchen "zu Liebesdiensten auf die Straße zu schicken". Um dies zu verhindern, warf Sankt Nikolaus drei Klumpen Gold durch den Kamin der Familie. Sie fielen direkt in die zum Trocknen aufgehängten Socken. Daher stammt der Brauch, am Vorabend des 6. Dezember möglichst große Schuhe vor die Tür zu stellen...
Eine andere erzählt, dass der Heilige Nikolaus einst die Stadt Myra vor einer Hungersnot und noch Schlimmeren bewahrte. Seeräuber waren aufgetaucht und hatten alle Getreideschiffe gekapert. Da die Stadt nicht genug Lösegeld aufbringen konnte, verlangten die Seeräuber die Kinder der Stadt als Sklaven. Nikolaus opferte den gesamten Kirchenschatz und die Seeräuber zogen zufrieden ab.

Ansonsten gilt Nikolaus seit jeher als Schutzpatron der Kinder. Ab dem 17. Jht. grassiert der Brauch, dass er brave und fleißige Kinder belohnt, faule jedoch läßt er von einem Gehilfen bestrafen: von Knecht Ruprecht auch Hanstrapp, Pelzmärtl, Hans Muff, Krampus oder Klaubauf genannt. Ein finsterer Typ in schwarzen Lumpen, mit schweren Ketten und großem Sack, in den er die ganz bösen Kinder packt und mitnimmt.
Doch gilt er nicht überall als übler Bursche. In manchen Regionen, in Sachsen zum Beispiel, brachte Knecht Ruprecht die Weihnachtsgeschenke.
Martin Luther war es, der den Nikolaus fast arbeitslos machte. Im 16. Jahrhundert wetterte der Kirchenreformator gegen die Verehrung von Heiligen und lehnte Sankt Nikolaus als einen Gabenbringer ab. Statt dessen machte er den Geburtstag des Herrn zum Gabentag: den Heiligen Abend. Und ließ das Christkind die Geschenke bringen. Der heilige Nikolaus darf seither eigentlich nur noch an seinem Todestag die Socken und Schuhe füllen.
Doch der Brauch war eben nicht ausrottbar!
Ab dem 19. Jht. wird die Nikolausgestalt immer mehr verweltlicht, nicht zuletzt auch von den Medien, nämlich zum Weihnachtsmann oder Santa Claus. Heute kommt der Nikolaus meist ohne Krampus (da es nur mehr brave Kinder gibt), zu den Kleinen und befragt sie, ob sie denn "auch stets brav gewesen" sind.
Der Illustrator Haddon Sundblom schuf 1931 für die Coca-Cola Company den Prototyp des amerikanischen Santa Claus. Dass der Weihnachtsmann heute rot gekleidet ist, das verdanken wir vor allem Haddon Sundblom und der Coca-Cola Company.
Einen schweren Schlag erlitt die Nikolausverehrung ausgerechnet von der katholischen Kirche. Die Kardinäle stellten die gleiche Frage, die auch die Kinder stellen: Hat es den Nikolaus wirklich gegeben? Nun ja, eigentlich stecken im Heiligen Nikolaus gleich zwei historische Persönlichkeiten. Da gibt es einmal den Bischof Nikolaus, der im 4. Jhdt. in Myra in Kleinasien lebte und dann der Bischof Nikolaus von Pinora, der als Abt im 6 Jh. in Myra ein Kloster gründete. Weil es sich nicht 100 %-ig klären ließ, wer nun der Richtige ist, strich die katholische Kirche bei der letzten Kalenderreform 1970 den Heiligen Nikolaus ganz aus dem Kirchenkalender. Nur noch Heilige, deren Existenz gesichert ist, dürfen einen Platz im offiziellen Kirchenkalender haben.


 
   
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